Ein Businessplan ist viel wichtiger als die meisten Menschen denken. Er ist entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung Ihrer Geschäftsidee und sollte deshalb mit Bedacht erstellt werden.
Viele Gründungsvorhaben und Investitionsvorhaben scheitern, weil der Businessplan nicht ausgereift oder nicht realistisch genug ist.
Das passiert leider viel zu häufig. Damit das nicht passiert, erfahren Sie die 12 größten Fehler bei der Businessplanerstellung in diesem Artikel.
Inhalt des Artikels
Was ist ein Businessplan?
Ein Businessplan ist ein lebendiges Dokument, das Ihr Unternehmen beschreibt und Ihre unternehmerischen Ziele und die Mittel und Wege darlegt, mit denen Sie diese erreichen wollen. Der Businessplan ist ein wesentlicher Bestandteil jedes Unternehmens und sollte regelmäßig aktualisiert werden, um sicherzustellen, dass er mit den sich wandelnden Umständen des Unternehmens Schritt hält. Ein Businessplan hilft Ihnen nicht nur, Ihre unternehmerischen Ziele zu formulieren, sondern er gibt Ihnen auch einen Fahrplan, um diese zu erreichen. Er hilft Ihnen, Risiken zu erkennen und zu minimieren, indem er eine strukturierte Herangehensweise an die Planung Ihres Unternehmens bietet. Das Schreiben eines Businessplans ist keine einfache Aufgabe und es gibt kein richtiges oder falsches Format. Es gibt jedoch einige wesentliche Elemente, die in Ihrem Businessplan vorhanden sein sollten.
Wer liest meinen Businessplan?
Der erste Leser ist in der Regel der Unternehmer selbst. Der Businessplan hilft dem Unternehmer, seine Geschäftsidee zu überprüfen und sicherzustellen, dass alle notwendigen Schritte unternommen werden, um das Geschäft erfolgreich zu gestalten. Der Businessplan ist auch ein wesentlicher Bestandteil der Kommunikation mit potenziellen Investoren, Banken und anderen Finanziers.
Wofür brauche ich einen Businessplan?
Was sind die größten Fehler bei der Erstellung eines Businessplans?
Bei der Erstellung des Businessplans können einige Fehler passieren. Wir haben die 12 größten zusammengestellt.
1. Vollständigkeit aller eingereichten Unterlagen inkl. der Anhänge
Wussten Sie, dass in Banken und Behörden im ersten Schritt für gewöhnlich jemand einfach nur Häkchen macht, ob alle eingereichten Unterlagen vollständig und konform sind? Sind sie es nicht, werden sie meistens entweder nicht angenommen oder der Antrag direkt abgelehnt. So schnell kann sich ein Finanzierungsvorhaben in Luft auflösen. Daher ist es elemantar sich eine Frage zu stellen: Kann die Erwartungs-Checkliste des Empfängers komplett abgehakt werden?
2. Gesamtkapitalbedarf wurde nicht oder unvollständig errechnet
Der Gesamtkapitalbedarf setzt sich aus dem Eigenkapital und Fremdkapital zusammen. Das Eigenkapital ist das Kapital, das vom Unternehmen selbst aufgebracht wird. Fremdkapital ist das Kapital, das das Unternehmen von außen, zum Beispiel von Banken, Kreditgebern oder Investoren, bekommt.
Der Gesamtkapitalbedarf eines Unternehmens ist also der Betrag, den das Unternehmen selbst aufbringen muss, um seine Finanzierung sicherzustellen. Oft werden Bestandteile des Kapitalbedarfs vergessen, vor allem die Anlaufkosten fallen gern hinten runter.
Wenn der Gesamtkapitalbedarf vollständig aufgeführt ist, sollte er auch quotal aufgeteilt sein in Investitionen und Betriebsmittel.
3. Umsatzplanung ist unplausibel
Es geht natürlich sehr schnell einfach eine hohe Zahl bei den Umsätzen als Planzahl einzutragen. Doch der Businessplanleser möchte erfahren, wie diese Zahl zustande kommen soll. Daher ist es nowendig aufzuführen, wie viele Personen, welches Produkt in welcher Menge in einem bestimmten Zeitraum kaufen werden. Damit jemand Ihr Produkt kauft, werden Sie vermutlich Marketingaktivitäten betreiben und diese Kosten in der Regel. Auch diese Kosten sind entsprechend aufzuführen. Natürlich wünschen wir uns sofort unsere Wunsch-Zahlen, doch diese sind nicht immer realistisch. Stellen Sie sich auf unvorhersehbare Ereignisse ein und nehmen Sie sie in Ihre Planung auf. Daher ist es sinnvoll mehrere Szenarien zu planen – einen „worst case“, einen „average case“ und einen „best case“. Hinterfragen Sie Ihre Annahmen und stellen Sie sicher, dass sie realistisch sind. Für die weitere Verwendung des Businessplans sollten Sie Ihre Planung regelmäßig überprüfen und anpassen, damit sie immer noch zu Ihrer Situation passt.
4. Preiskalkulation ist fehlerhaft
In jedem Unternehmen geht es letztlich darum, Profit zu machen. Um Profit zu machen, muss man zuerst einmal seine Kosten kennen. Die Kosten eines Produkts werden durch die Preise der einzelnen Bestandteile definiert, die in das Produkt eingehen. Durch das Verständnis der Preise der einzelnen Bestandteile und deren Auswirkung auf den Gesamtpreis eines Produkts können Unternehmer ihre Gewinnmargen maximieren und sich so einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.
Die Bestandteile der Preiskalkulation sind Einstandspreis, variable Kosten, fixe Kosten und Gewinnmarge. Diese Komponenten werden verwendet, um den Preis für ein Produkt oder eine Dienstleistung zu berechnen. Der Einstandspreis ist der Preis, den ein Unternehmen für ein Produkt oder eine Dienstleistung bezahlt. Die variablen Kosten sind Kosten, die sich ändern, wenn sich die Produktion ändert. Die fixen Kosten sind Kosten, die gleich bleiben, unabhängig von der Produktion. Die Gewinnmarge ist der Betrag, den ein Unternehmen für ein Produkt oder eine Dienstleistung verdient.
Wichtig ist auch an Kosten zu denken, die im ersten Augenblick nicht auf der Bildfläche zu sehen sind. Das sind beispielsweise Steuern, Zollgebühren oder auch mögliche Retoure-Kosten.
5. Wettbewerb wurde nicht recherchiert
Wettbewerberrecherchen sind ein wesentlicher Bestandteil eines erfolgreichen Unternehmens. Jedes Unternehmen, das um Kunden konkurriert, muss seine Konkurrenten kennen und verstehen, was sie tun. Nur so können Sie sicherstellen, dass Sie Ihre eigenen Stärken und Schwächen kennen und Ihre Produkte und Dienstleistungen so anpassen, dass Sie sich von Ihren Wettbewerbern abheben.
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, um Wettbewerber zu recherchieren. Planen Sie Ihre Unternehmung an einem konkreten Ort, dann können Sie beispielsweise direkt im Umfeld schauen, ob es vergleichbare Unternehmen gibt. Im ersten Schritt zum Beispiel bei Google Maps, vor allem aber auch direkt vor Ort. Bauen Sie ein Online Business auf, dann können Sie auch hier recherchieren, ob es andere Unternehmen gibt, die etwas ähnliches anbieten. Die wichtigste Frage ist in jedem Fall: Wie heben Sie sich von ihnen ab?
6. Markt und Persona wurden unvollständig beschrieben
Jedes Unternehmen ist auf der Suche nach Kunden, die seine Produkte kaufen. Aber wie können Sie sicherstellen, dass Ihre Zielgruppe Ihre Produkte kaufen wird? Indem Sie Ihren Markt und Ihre Persona vollständig beschreiben.
Eine Persona ist ein fiktiver Charakter, der die Zielgruppe eines Produkts oder einer Dienstleistung repräsentiert. Personas werden verwendet, um ein tieferes Verständnis dafür zu entwickeln, wie Kunden ticken, was sie wollen und was sie brauchen. Ein Markt ist ein größerer Bereich, in dem sich Ihre Kunden bewegen.
Warum ist es wichtig, eine Persona zu erstellen? Nun, zum einen hilft es, die richtige Sprache für die Zielgruppe zu finden. Wenn Sie wissen, wer Ihre Persona ist und was sie antreibt, können Sie die richtigen Wörter und Phrasen verwenden, um sie anzusprechen.
Zum anderen hilft es, die richtigen Kanäle für die Zielgruppe zu identifizieren. Wenn Sie wissen, wo sich Ihre Persona aufhält und welche Art von Inhalten sie konsumiert, können Sie sicherstellen, dass Sie Ihre Botschaften an die richtigen Menschen liefern.
7. USP existiert nicht
Ein Alleinstellungsmerkmal, auch bekannt als Unique Selling Proposition (USP), ist ein Satz oder ein kurzer Absatz, der genau erklärt, warum und wie Sie sich von Ihrer Konkurrenz abheben. Die Definition Ihres USP ist ein wesentlicher Bestandteil Ihrer Marke und Ihrer Positionierung. Es sollte klar, prägnant und einzigartig sein.
Bei der Erstellung Ihres USP sollten Sie sich zwei Fragen stellen: Warum sollten Kunden bei Ihnen kaufen und nicht bei Ihrer Konkurrenz? Und was ist das Hauptmerkmal Ihrer Marke, das Sie am besten verkaufen können?
8. Betriebsmittelreserve wurde nicht eingeplant
Unternehmer müssen oft schnell auf unvorhergesehene Ausgaben reagieren, um ihr Geschäft am Laufen zu halten. Ob es sich um eine Reparatur handelt, die sofort erledigt werden muss, oder um die Anschaffung neuer Ausrüstung, die den Betrieb verbessern wird. Es ist wichtig, dass Unternehmer über ausreichende Mittel verfügen, um ihre Betriebsausgaben zu decken.
Eine gute Möglichkeit, sich auf unvorhergesehene Ausgaben vorzubereiten, ist die Einrichtung einer Betriebsmittelreserve. Eine Betriebsmittelreserve ist ein spezieller Fonds, der ausschließlich für unvorhergesehene Betriebsausgaben bestimmt ist. Daher muss sich auch hier eine wichtige Frage gestellt werden: Können alle Kosten getragen werden, wenn die gewünschten Umsätze ausbleiben?
9. Steuern wurden vergessen
In Deutschland sind Unternehmer verpflichtet, Steuern und Abgaben zu entrichten. Diese Steuern und Abgaben sind unterschiedlich hoch, je nachdem, was für ein Unternehmen Sie haben und in welchem Bundesland Sie sich befinden. Die häufigsten Steuern und Abgaben für Unternehmer sind die Körperschaftssteuer, die Umsatzsteuer und die Gewerbesteuer.
Die Einkommensteuer ist eine Steuer, die auf das Einkommen von Unternehmern erhoben wird. Die Höhe der Einkommensteuer hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. dem Unternehmensgewinn, dem Alter des Unternehmers und ob der Unternehmer in einer Angestellten- oder Selbstständigenposition ist.
Die Umsatzsteuer ist eine Steuer, die auf den Verkauf von Waren und Dienstleistungen erhoben wird. Die Höhe der Umsatzsteuer hängt von dem Verkaufspreis der Ware oder Dienstleistung ab.
10. Kapitalkosten sind nicht korrekt abgebildet
Unternehmer müssen bei der Planung ihrer Geschäfte stets die Kapitalkosten im Auge behalten. Kapitalkosten sind die Kosten, die mit dem Erwerb, der Aufnahme und der Verwaltung von Kapital verbunden sind. Diese Kosten können in Form von Zinsen, Gebühren, Prämien oder Abschreibungen anfallen. Kapitalkosten können auch indirekte Kosten wie die Gehaltskosten für das Finanz- und Rechnungswesen eines Unternehmens umfassen.
Kapitalkosten sind ein wesentlicher Faktor bei der Entscheidung, ob ein Unternehmen expandieren, neue Produkte entwickeln oder bestehende Produkte verbessern soll. Sie sind auch ein wesentlicher Faktor bei der Entscheidung, ob ein Unternehmen ein bestimmtes Projekt starten oder fortsetzen soll.
11. Umfang des Businessplans
Damit der Businessplan den Leser nicht gleich erschlägt, sollte der Businessplan in der Regel nicht mehr als 30 Seiten umfassen. Wichtig ist, dass er gut strukturiert ist und der Leser sich auf den ersten Blick zurecht findet.
Da 30 Seiten nicht besonders viel sind, haben Sie die Möglichkeit alle ergänzenden Unterlagen in den Anhang zu legen. Hier können Sie zum Beispiel Ihren Lebenslauf, die Zeugnisse und ausführliche Kalkulationen zugänglich machen, die den Textteil unterstützen.
12. Team Zusammenstellung
In Ihrem Unternehmen werden verschiedene Fähigkeiten und Kompetenzen benötigt. Je nach Unternehmensgröße geht es manchmal auch direkt um klare Manpower. Für Sie als Unternehmer ist es hilfreich, wenn Sie alle Fähigkeiten und Fertigkeiten aufführen, die Sie im Team benötigen um sichtbar zu machen, welche davon bereits durch Sie abgedeckt werden und wo Sie noch Ergänzung brauchen. Auch Investoren und Kreditgeber schauen hier ganz genau hin, denn das Unternehmen wird von den Schultern jedes Teammitgliedes getragen.
Wo bekomme ich Hilfe bei der Businessplanerstellung?
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Die Experten unserer Businessplan Agentur in Berlin unterstützen seit 20 Jahren Gründer verschiedenster Branchen bei der Erstellung von Businessplänen. Wir haben mit einer Erfolgsquote von über 90 Prozent bereits mehr als tausend Antragsvorhaben begleitet. Kontaktieren Sie uns gerne, um ein kostenloses Erstgespräch über Ihren professionellen Businessplan zu vereinbaren.